Familien sind elementar für die Existenz, das Funktionieren und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wir setzen uns für einen umfassenden Familienbegriff ein: Familie ist dort, wo Menschen dauerhaft füreinander Verantwortung übernehmen, Sorge tragen und einander Zuwendung schenken. Eine zeitgemäße Familienpolitik stellt die Bedürfnisse der Familien ins Zentrum. Es gilt, für alle Familienmitglieder lebensphasen- und situationsabhängig Bedingungen zu schaffen, aufgrund derer sie selbstbestimmt Entscheidungen treffen können. Familienpolitik ist darüber hinaus eine ressortübergreifende Aufgabe, die auch Akteure aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft beteiligt. Wir fordern eine gesellschaftliche Verantwortung, die alle Familienformen unterstützt und wertschätzt.
Bindung und Bildung in Familien
Bildungsgerechtigkeit beginnt damit, dass alle Familien als erster und zentraler Ort der Bindung, der frühkindlichen Erziehung und der Bildung anerkannt und gestärkt werden. Es braucht unterstützende und familienbildende sowie begleitende Maßnahmen und eine entsprechende Infrastruktur. An deren (Weiter-)Entwicklung sind Kinder, Jugendliche und Familien zu beteiligen.
Das Kindeswohl steht an erster Stelle
Wir sind von dem Leitgedanken getragen, dass Eltern das Wohl des Kindes am Herzen liegt. Aus dieser Überzeugung heraus treten wir für die Freiheitsrechte der Eltern gegen staatliche Eingriffe ein. Gleichzeitig betonen wir den Vorrang des Kindeswohls und sehen Staat sowie Gesellschaft in der Pflicht, Lebensbedingungen für ein Aufwachsen im Wohlergehen zu schaffen.
Es braucht eine widerspruchsfreie Familienpolitik
Wir brauchen ein umfassendes Konzept familienpolitischer Leistungen, das den tatsächlichen Lebensumständen von Familien entspricht. Widersprüche im Steuerrecht, im Familienrecht, in den Sozialversicherungen, bei Transferleistungen und bei erwerbsbasierten Rentenansprüchen sind aufzulösen. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Familien mindestens über ein sozial gerechtes Existenzminimum verfügen.
Zeitpolitik im Blick
Familien benötigen Zeit. Deshalb braucht es für die Lebensqualität von Familien Konzepte, die sowohl Zeitwohlstand als auch Zeitsouveränität beachten. Neben der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf sind Wege zu finden, die allen ein Leben gemäß ihren Werten, ihren Fähigkeiten und ihren Bedürfnissen ermöglichen.
Sorgearbeit braucht gute Rahmenbedingungen
Sorgearbeit für sich und andere ist die Basis gesellschaftlichen Wohlergehens und wirtschaftlicher Entwicklung. Das Verhältnis von Erwerbsarbeit zu Familie und Geschlechterrollen wandelt sich. Frauen leisten immer noch den größten Anteil an Sorgearbeit. Wir streiten für eine politische, gesellschaftliche und geschlechtergerechte Neuorganisation, die selbstbestimmte Entscheidungen über die Verwirklichung von Sorgearbeit ermöglicht. Staat, Wirtschaft, Familie und Zivilgesellschaft sind in der Verantwortung, gemeinsam gute Bedingungen für Sorgearbeit zu schaffen. Menschen haben ein Recht, ihre private Sorgearbeit wahrzunehmen und mit ihrem Beruf sowie ihrem Engagement zu vereinen.