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Aus dem Grundsatzprogramm der Arbeiterwohlfahrt:
IV. Vision für eine Gesellschaft in Vielfalt

Wir streiten für eine demokratische Gesellschaft in Vielfalt und begegnen allen Menschen mit Respekt.


Wir stärken die Vielfalt und das solidarische Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Wir kämpfen für die materielle Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen. Die Anerkennung als gleichwertige Mitbürger*innen, die Gleichheit vor dem Gesetz sowie die Menschenrechte sind das Fundament auf dem Weg in eine offene Gesellschaft. Diese Rechte sind nicht verhandelbar und für jede*n einklagbar. Wir sind überzeugt, dass sie den Raum und die Sicherheit schaffen, damit in einer Gesellschaft in Vielfalt sozialer Zusammenhalt gelebt wird. Nur die Demokratie kann weltanschauliche, religiöse, sexuelle, ethnische, soziale und sprachliche Vielfalt in ein politisches Gleichgewicht bringen und jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit wertschätzen.

Eine Gesellschaft in Vielfalt ist reich an Tradition und Kultur. Aus der Motivation entstanden, die Mauern der Klassengesellschaft zu durchbrechen, arbeiten wir auch in Zukunft daran, Diskriminierung und Ungleichheit abzuschaffen. Mit dieser Haltung schreiben wir unsere Tradition fort. Unser Eintreten für eine Gesellschaft in Vielfalt ist mit unserer Arbeit für eine gerechte Gesellschaft eng verbunden. Die Ungleichheit im Kapitalismus steht dem Ziel der Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen entgegen. Mit unserer Vision eines freiheitlichen demokratischen Sozialismus drücken wir aus, dass eine gerechte Gesellschaft erreichbar ist. Soziale Absicherung, gleiche Bildungschancen und die gerechte Verteilung von Ressourcen sowie die Achtung aller Menschen hängen unmittelbar miteinander zusammen.

Wir fördern ein Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Weltanschauung, mit und ohne Behinderung, aller Generationen, jeden Geschlechts und jeder sexuellen Identität. Als nicht religiös gebundener Verband wollen wir, dass der Staat sich weltanschaulich neutral verhält. Er darf keine Weltanschauung oder Religion privilegieren oder sich mit ihr identifizieren. Die Wohlfahrtspflege ist ein Ort, an dem Menschen mit unterschiedlichen Weltanschauungen und Religionen zusammenfinden und das Gegenüber durch direkten Austausch verstehen und respektieren lernen.

Das solidarische Miteinander ist für das Individuum und unsere Gesellschaft ein Gewinn. Wir streiten für ein starkes Gemeinwesen und öffentliche Räume, die für alle nutzbar sind. Um eine Gesellschaft in Vielfalt zu gestalten, handeln wir nach dem Prinzip der Inklusion.

Quelle: Grundsatzprogramm AWO 2019     © AWO Bundesverband e.V.