In einer sich wandelnden Arbeitswelt setzen wir uns für eine gute soziale Absicherung der Arbeitnehmer*innen ein. Die sozialen Sicherungssysteme sind entsprechend den neuen Anforderungen auszubauen. Der Anstieg atypischer und prekärer Arbeit, der digitale Wandel und gewandelte Erwartungen der Arbeitnehmer*innen erfordern von uns einen starken Einsatz für ihre Rechte.
Arbeit wird auch in Zukunft eine zentrale, sinnstiftende Bedeutung haben. Sie ermöglicht gesellschaftliche Anerkennung und Identifikation und kann die Basis bilden, um sich zu verwirklichen und unabhängig zu sein. Weiterbildung und Qualifizierung sowie die Vereinbarkeit von Arbeit mit privater Sorgearbeit müssen im Interesse der Arbeitnehmer*innen gestaltet werden.
Soziale Arbeit: unsere Kernaufgabe
Der Widerspruch zwischen der Bedeutung sozialer Dienstleistungen für unsere Gesellschaft und ihren Rahmenbedingungen ist erheblich. Soziale Arbeit stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt, bietet sichere Arbeitsplätze und ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für dieses Land. Ohne die Entlastung privater Sorgearbeit durch professionelle soziale Dienstleistungen würde dem Wirtschaftsstandort Deutschland geschadet. Wir wollen die Bedingungen in der Sozialen Arbeit weiter verbessern und mitgestalten: Wir fordern höhere Löhne und Personalschlüssel, allgemein gültige Tarifverträge und geringere Arbeitsbelastung. Die Möglichkeiten der Digitalisierung sind im Hinblick auf Mitarbeitende und Klient*innen kompetent, dienstleistungsorientiert und sicher zu nutzen.
Digitalisierung einbetten und Regelwerke bindend machen
Durch die Digitalisierung entstehen neue Formen von Arbeit und Beschäftigung. Die Chancen der Digitalisierung dürfen nicht zu verschlechterten Arbeitsbedingungen wie einer ständigen Erreichbarkeit führen. Arbeitnehmer*innen haben das Recht auf Freizeit und Trennung von Arbeit und Leben. Wo Arbeit über Clouds und Plattformen organisiert wird, braucht es Regeln und Absicherung zum Schutz neuer Erwerbsformen. Es gilt, die gleichen gesetzlichen Regelungen bindend zu machen, wie sie bei niedergelassenen Anbietern gelten.
Neues Leitbild für die Arbeitsmarktpolitik
Zukünftige Arbeitsmarktpolitik hat den Menschen zu befähigen, sich an seinem Lebenslauf, seinen Bedürfnissen und Stärken zu orientieren. Arbeitsmarktpolitik muss auch Beiträge zum Strukturwandel in den unterschiedlichen Regionen in Deutschland leisten und insbesondere auf die Beschäftigung junger Menschen abzielen. Wir fordern eine Neudefinition der Dienstleistungen in den Behörden und arbeitspolitische Maßnahmen, die die Grenzen einer Politik des Forderns und Förderns erkennen. Wer langfristig keinen Anschluss an den Arbeitsmarkt findet, braucht einen Sozialen Arbeitsmarkt – Qualifizierung, Coaching oder Begleitung und Lohnkostenzuschüsse sind notwendig. Wir kämpfen für einen inklusiven Arbeitsmarkt und setzen uns mit unseren arbeitsmarktpolitischen und sozialpädagogischen Angeboten dafür ein. Darüber hinaus sind steigende Risiken, Brüche und Übergänge gesellschaftlich und nicht individuell durch einen erweiterten Schutz der Arbeitslosenversicherung aufzufangen.
Freie Träger als Akteure der Arbeitsmarktintegration
Wir wollen mit unseren Einrichtungen inklusive Regelsysteme schaffen, die auch benachteiligte Menschen für das Arbeitsleben befähigen. Begleitende und passgenaue individuelle Unterstützung durch qualifizierte Fachkräfte ist hier unabdingbar. Wir setzen uns für eine auskömmliche Finanzierung der Arbeitsmarktmaßnahmen, faire Vergabeverfahren und langfristige Angebote ein.
Die Grundsicherung der Zukunft
Wir streiten für eine Grundsicherung, die mehr als das menschenwürdige Existenzminimum umfasst und echte Teilhabe ermöglicht. Arbeitsuchende brauchen eine Beratung, Vermittlung und Betreuung auf Augenhöhe: Vertrauen ist die wichtigste Ressource in den Jobcentern. Dafür braucht es ein Umdenken, weg von einer kennzahlbasierten Steuerung mit dem Fokus darauf, die Kosten zu senken. Wir machen uns stark für eine menschennahe Beratung.